Hallo zusammen,
Ich habe letztens Mal gelesen, dass Menschen, wenn es Ihnen nicht gut geht oder sie das Gefühl haben ihr Leben nicht beeinflussen zu können, dazu neigen, Flime, Serien oder Bücher zu konsumieren, die sie bereits kennen. Es verleiht das Gefühl von Sicherheit und die Dinge in der Hand zuhaben, wenn man schon weiß, was passiert.
Ich hab festgestellt, dass das für mich auf jeden Fall zutrifft. In den Lockdown Phasen, wo man nie weiß und auch nicht so wirklich gut planen kann, wie die lange das noch so geht, schaue ich mehr fern also sonst. Aber wirklich viele neue Filme habe ich nicht gesehen.
Es ist sogar noch ein bisschen krasser, das finde ich selbst gleichzeitig spannend und erschreckend:
Von der Serie Big Bang Theory habe ich die allermeisten Folgen schon mehr als 2 mal gesehen. Und ich schaue immer noch mal gerne zwischendurch ein paar Folgen zum Entspannen. Inzwischen habe ich das Gefühl, wenn ich die Serie anmache, meine Freund:innen zu treffen. Dadurch, dass ich mich seit sooo langer Zeit nicht mehr mit meinen Freund:innen als Gruppe getroffen habe, fehlt mir diese Art des Zusammen-Seins sehr. Deshalb hat sich mein Unterbewusstsein anscheinend eine neue Freundesgruppe gesucht, die ihm das Gefühl vermittelt, das doch noch Erleben zu können. Erschreckend und gleichzeitig spannend, wie das so funktioniert, dass Fiktion und Realität so einfach verschwimmen.
Sich mit einem Freund/einer Freundin zu treffen oder mal einen gemeinsamen Abend mit einem befreundeten Paar zu verbringen, ist auch schön, aber es ist doch anders als mit einer Gruppe von Freunden etwas zu unternehmen.
Sich gegenseitig auf und in den Arm nehmen, mit und übereinander Witze reißen, Alltägliches teilen und in besonders schönen und besonders schweren Momenten füreinander da sein. Das kann man zwar auch machen, wenn man sich in Videokonferenzen trifft, aber digitales Zusammen-sein ist schon anders als analoges. Und gemeinsam in der Mensa essen, geht einfach nicht digital.
Es ist auch schön, viel Zeit mit Anna (und/oder einer weiteren Person) zu verbringen, aber es ist eben doch nicht das Gleiche wie mit einer Gruppe Freund:innen unterwegs zu sein, beim Diskutieren mal mehr als 2-3 Meinungen zu haben, verschiedene Charaktere gleichzeitig zu erleben und zusammen rumzublödeln. Das vermisse ich.
Ich freue mich auf jeden Fall sehr, dass die Corona-Zahlen weiter sinken und wir bald wieder mehr in Gruppen unternehmen können!
Da Coronabedingt unsere geplante Hochzeitsreise nicht stattfinden kann, nutzen wir den Urlaub, um zu meinen Eltern zu fahren. Das ist zwar nicht das Gleiche, aber dafür haben wir die Chance mal wieder länger am Stück Zeit mit anderen Menschen zu verbringen und wir kommen trotzdem aus unserer Wohnung raus. Das wird sicher eine schöne Zeit.
Wie ist das bei Euch? Wie haltet ihr Kontakt zu Eurer Freund:innengruppe? Was macht Ihr als erstes, wenn Ihr Euch wieder alle zusammen treffen dürft? Und welche Serienfiguren sind Eure „Ersatz-Freunde“ geworden?
Schreibt es gern in die Kommentare.
Viele Grüße und bis bald im Biergarten
Isa
