Nach der Hochzeit ist vor der Hochzeitsreise

Nach der Hochzeit ist vor der Hochzeitsreise

Hallo Zusammen, 

gerade sind wir in der Planung unserer Hochzeitsreise. Wir haben vor, den Soonwaldsteig (Weg von Kirn nach Bingen) zu wandern. Das soll eine kleine Testphase für eine längere Tour werden. Wir wollen uns so schon mal ein bisschen einzugruven. 

Da man dort auf dem Weg kein Essen kaufen kann, haben wir nach Möglichkeiten gesucht, wie wir uns fünf Tage verpflegen können, ohne super viel Gewicht mit uns rum zu tragen. 

Trekking-Nahrung gibt es für relativ viel Geld und mit relativ viel Plastikmüll im Outdoorladen. Eine günstigere Alternative, die aber nicht unbedingt weniger Müll hinterlässt, wären Fertiggerichte aus dem Supermarkt. Diese beiden Varianten erscheinen uns weder geschmacklich noch ökologisch vertretbar. Dazu kommt, dass in den bezahlbaren Supermarktgerichten fast nur Zucker drin ist, was nach einem ganzen Tag wandern nicht unbedingt lange satt macht und uns auch nicht mit der nötigen Energie für den nächsten Tag versorgt. 

Langer Rede, kurzer Sinn: Selbstmachen ist angesagt! 

Wir haben uns überlegt, Gemüse und Obst selbst zu dörren, also das ganze Wasser in den frischen Nahrungsmitteln zu trocknen. Das hat viele Vorteile. Die Lebensmittel sind sehr lange haltbar und verderben auch bei warmen Wetter nicht im Rucksack. Außerdem wiegen sie im Vergleich zu der frischen Variante quasi nichts und lassen sich leicht transportieren. So kommt man ohne Rückenleiden durch die Tour, da der Rucksack nicht zu schwer wird. Und die für uns fast beste Sache ist, dass Vitamine und Nährstoffe zu einem großen Teil erhalten bleiben, da die Lebensmittel sehr langsam und bei niedriger Temperatur getrocknet werden. Und das ist natürlich bei viel körperlicher Bewegung wichtig, um die Speicher wieder aufzufüllen. 

Wie wird’s gemacht?

Dörrautomat oder Backofen? Das war die erste Frage, die wir uns gestellt haben. 

Es haben zwei Gründe gegen den Backofen gesprochen. Einmal brauch man super viel Energie, weil der Ofen ja offen bleiben muss, damit die Feuchtigkeit verdunsten kann und man muss immer in der Wohnung / Küche sein. Das ist zwar noch ganz ok im Homeoffice, aber den ganzen Tag den Backofen bewachen ist schon blöd, vorallem, da man ja zurzeit nicht viel Besuch haben kann. 

Das waren die Gründe, warum wir uns dann einen Dörrautomat gekauft haben und bis jetzt sind wir sehr begeistert. Die gibt es auch schon für wenig Geld gebraucht zu kaufen.

Zur Zubereitung:

Gemüse und Obst kaufen. Wir haben unser Gemüse auf dem Wochenmarkt gekauft und geschaut, dass es noch recht fest in der Struktur ist. Dann trocknet es besser und wird nicht so schnell bitter. 

Waschen. Obst und Gemüse gut waschen und abtrocknen. Je nach Gemüse haben wir vorher eine Runde blanchiert. Vorallem bei Wurzelgemüse ist das zu empfehlen, damit es auch gar wird und leichter wieder aufweicht.

Schneiden. Alles in Stücke der Wahl schneiden. Wir haben uns für etwa 3 mm dicke Scheiben entschieden. Diese Größe lässt sich auch noch gut nur mit Löffel essen und man muss kein ganzes Besteckset dabei haben. Außerdem dauert die Trocknung nicht so lange, wie bei dickeren Scheiben. 

Aufschichten. Die Stücke haben wir dann auf die verschiedenen Ebenen des Automaten verteilt. Wir haben darauf geachtet, das die Stücke nicht übereinander liegen und die Geschmacksrichtungen ungefähr zusammen passen. Also Zwiebel nicht zur Banane 🙂

Abwarten. Wir hatten unseren Dörrautomaten erstmal auf 5 Stunden und 60 Grad eingestellt. Und dann ausprobiert wie lange die verschiedenen Lebensmittel brauchen, bis sie ganz trocken sind. (Wir haben uns an der Beschreibung des Dörrautomaten orientiert.)

Testen. Wir haben immer nach ca. einer Stunde die Stücke zwischen den Fingern zerdrückt. Wenn es anfängt zu bröseln und keine Flüssigkeit mehr austritt, dann ist es fertig.

Aufbewahrung. Die fertig getrockneten Lebensmittel direkt in ein luftdicht verschließbares Gefäß packen, sonst saugen sie sich direkt wieder mit Feuchtigkeit aus der Luft voll und die Arbeit war umsonst. Wir haben einfach Plastikdosen genommen. Beim Wandern werden wir die Gerichte dann in Zipbeutel verpacken, damit wir nicht so viel Volumen im Rucksack transportieren müssen.

Rehydrieren. Gemüse mit CousCous oder Mienudeln mischen, ein Löffel Gemüsebrühe oder Tomatenmark dazugeben, Wasser aufkochen und darüber gießen, umrühren, zeihen lassen und nach Geschmack würzen (evtl. kann man auch Fertig-Soßen oder Suppen unterrühren). Das Ganze funktioniert natürlich auch in der süßen Variante mit Haferflocken, gedörrtem Apfel, Rosinen und Zucker/Zimt.

Guten Appetit!!

Bei der Zusammenstellung der Rezepte, ist der Fantasie keine Grenzen gesetzt. Als Grundlage eignen sich super CousCous, Mienudeln, fertig Kartoffelbrei, selbstgemachte Nudeln und alles, was eben nur quellen und nicht kochen muss. Das spart Brennstoff auf der Tour und das Essen ist schneller fertig. Und da wir beide schnell schlechte Laune bei Hunger bekommen, ist das aufjedenfall sehr wichtig 🙂

Kleiner Tipp für die Naschkatzen / Naschkater:
Wir haben einen Smoothie aus Beeren, Banane und Honig auf ein Backpapier gestrichen und im Automat getrocknet. Gesunde und nahrhafte Gummibärchen für die Tour. Schmeckt echt lecker. 

Wir werden euch berichten, wie wir mit unserem Essen auf der Wanderung klar gekommen sind. 
Die Zubereitung ist zwar aufwendiger als bei gekauftem Trekkingessen. Aber die Vorbereitung und Planung macht richtig Vorfreude auf die Tour und fühlt sich schon nach Urlaub an.

Schreibt uns gerne Rezeptideen in die Kommentare. Wir werden das dann ausprobieren. 

Liebe Grüße und bis bald mit Trekkingnahrung im Biergarten.
Anna und Isa

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert