Queer sein ist oft kompliziert

Queer sein ist oft kompliziert

Hallo aus dem Biergarten,

oft begegnet es uns, dass Menschen nicht genau wissen, wie sie mit und über uns oder unser queer sein sprechen sollen. Dann entsteht diese komische Stille im Raum, mit der gefühlt beide Seiten nicht umzugehen wissen. Was wir uns aber wünschen, ist Wertschätzung und nicht Ignoranz. Wir freuen uns über offene und ernstgemeinte Fragen. Für uns ist es nicht schlimm, wenn nicht direkt die richtigen Worte gefunden werden. Wir wünschen uns dann aber, dass ehrlich nachgefragt wird, statt rumzustammeln und Worte zu suchen, die zwar lieb gemeint, aber nicht treffend oder sogar unbewusst verletzend sind. Und wir müssen ganz klar sagen, auch wir finden es manchmal kompliziert. 

Hattet ihr schon mal das Gefühl nicht wahrgenommen zu werden? Oder könnt ihr diesen Gedanken nachvollziehen? Schreibt es gerne in die Kommentare!

Beim Thema Sprache und wertschätzende Kommunikation gibt es ein Stichwort, das uns sehr wichtig ist: Selbstbezeichnungen

Wir glauben, dass es unumgänglich ist, auf Selbstbezeichnungen zu achten und zwar egal um welche Diskriminierungsform es geht, ob Rassismus, Ableismus, Homo- oder Transfeindlichkeit. 

Mit den Worten, die wir selbst für uns wählen, fühlen wir uns wohl. Wer diese Worte auch nutzt, schafft eine freundliche und wertschätzende Gesprächsatmosphäre. Es gilt also die Selbstbezeichnungen zu akzeptieren, auch wenn man selbst vielleicht nicht so viel damit anfangen kann oder sie nicht versteht.

Dazu gehört auch, zu akzeptieren, dass manche Menschen (noch) keine passenden Worte für sich gefunden haben oder sich die bevorzugten Worte ändern. Die Suche nach der eigenen geschlechtlichen Identität oder sexuellen Orientierung ist nicht von heute auf morgen zu bewältigen. Und oft ziemlich komplex und verwirrend. Diese Komplexität sollte ein wertschätzender Umgang aushalten. 

Für uns ist es z.B. okay, wenn über uns als Paar von einem lesbischen Paar gesprochen wird, bezeichnen uns selbst als einzelne Frauen jedoch nicht als lesbisch sondern fühlen uns mit dem Wort queer wohler.

Wer das im Hinterkopf hat, dem erscheint die Zusammensetzung LGBTIQA* für die ganze Community hoffentlich nicht mehr so kompliziert.

Und woher weiß ich jetzt wie jemand sich selbst bezeichnet? 

Aufmerksam zuhören. Raum dafür schaffen, dass jemand seine*ihre Pronomen nennen kann, indem ich selbst meine Pronomen nenne. Nachfragen (nicht nach einer Rechtfertigung oder Erklärung für die Worte, sondern nach den Worten).

Wir wünschen uns gegenseitiges Verständnis und Aufeinander zukommen, um zusammen einen Weg ohne Anfeindung und Diskriminierung zu finden. (Auch wenn Worte oft schwer zu finden sind) Und wir wünschen uns einen wertschätzenden Umgang miteinander, der zeigt, dass wir alle geliebt und gewollt sind, genauso wie wir sind. Und das fängt bei den Worten, die wir nutzen, an. 

Nur durch bewussten Einsatz von Worten, kann etwas verändert werden und Diskriminierung abnehmen. Denn Sprache schafft Realität. 

Was wünscht ihr euch um Diskriminierung zu vermeiden? Schreibt es gerne in die Kommentare!

Viele Grüße aus dem Biergarten,
Anna und Isa

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert