Vorstellungsrunde

Vorstellungsrunde

Heute wollen wir uns ein bisschen genauer vorstellen. „Wir“, das sind Anna und Isa, ein lebensfrohes, lesbisches Paar. So weit, so klar. Geht es auch noch ein bisschen genauer?

„Zunächst erzähle ich mal ein bisschen von mir. Mein Name ist Anna und ich bin ein Kind der 90er. Bevor ich in eine der schönsten Studi-Städte Deutschlands gezogen bin, verbrachte ich meine Kindheit sehr behütet in einer „Bilderbuch“ Familie. Haus, Hof, viele Kinder in der Nachbarschaft, ne Menge Wald zum Blödsinn machen und das im beschaulichen Spessart. Auch die Kirche, ihre Gemeinschaft und die Bräuche spielten immer eine Rolle, auch wenn ich noch sprachfähig werden musste. Meine Kindheit und Jugend war eine bunte Mischung aus Ballsport, Tanzverein und Ministranten-sein. Schon in dieser Zeit hat mich Handwerk fasziniert, weshalb ich eine Lehre als Malerin gemacht habe. Nach ein bisschen klassischer Auslandserfahrung wollte ich Lehrerin in der Berufsschule werden, um den Schüler*innen zu zeigen, dass Handwerk mehr als eine stumpfe, dreckige Arbeit ist. Deshalb ab zur Uni! Theologie und Design war nicht nur eine witzige und ungewöhnliche Kombi, sondern auch der Anfang einer coolen Clique. Ich zog in eine 10er WG, die ein sehr bunter Haufen war und mein neues Zuhause wurde und auch der Anfang einer wundervollen Beziehung, die ich so nicht erwartet hätte“

Dort haben wir uns nämlich über gemeinsame Freunde bei entspannten Lagerfeuerabenden im Hof kennengelernt.

„Bevor wir uns unserer gemeinsamen Geschichte widmen, noch ein bisschen zu mir. Ich bin Isa und stamme aus einem gemütlichen Vorort von Erfurt. Dort bin ich zwischen Schaukeln im Garten, Brettspielen und Planschen im See behütet mit meinen Geschwistern aufgewachsen. Glaube und Zugehörigkeit zur (katholischen) Kirchengemeinde war in unserer Familie immer sehr wichtig. Das war in einer Gegend, in der es nur sehr wenige Christ*innen und noch weniger Katholik*innen gibt, etwas sehr Besonderes und Prägendes. Meine Freizeitaktivitäten spielten sich auch innerhalb der Kirchen ab, evangelischer Kinderchor, Ministrantin sein. Später dann evangelische Junge Gemeinde und Bildungswochenenden im katholischen Jugendhaus. So habe ich mich als Person und Christin entwickelt, bin dann nach dem Abi nach Mexiko aufgebrochen und habe dort viele spirituelle Erfahrungen sammeln können. Davon inspiriert bin ich zum Studium der katholischen Theologie gekommen, um die Kirche besser verstehen und gestalten zu können. In der neuen Stadt ankommen, habe ich viele spannende Menschen kennengelernt, die ich so im Theologiestudium nicht erwartet hätte.“

In der gemeinsamen Basisvorlesung übers Alte Testament, Engagement in der Studierendenvertretung und entspannten Abenden im Freundeskreis haben wir uns immer besser kennengelernt und sind gute Freundinnen geworden. Eine Zeitlang haben wir uns jeden Donnerstagmorgen vor der Uni zum Spazieren gehen und Schaukeln verabredet. Das schweißt zusammen und wir haben erkannt, dass wir, obwohl wir sehr unterschiedlich sind, auf der gleichen Wellenlänge sind.

Nachdem wir uns jeweils einzeln mit dem Gedanken angefreundet hatten, dass wir in eine Frau verliebt sein könnten, war der Weg zum ersten Kuss und zur Beziehung nicht mehr weit.

Inzwischen wohnen wir zusammen und sind seit ein paar Monaten verlobt.

Wir mögen es zu kochen und gemeinsam zu essen, Brettspiele zu spielen, Musik zu machen, an unserem Bulli „Emil“ zu bauen und natürlich mit ihm unterwegs zu sein, -am Besten alles gleichzeitig!

Wenn ihr Fragen an uns habt oder Anregungen jeglicher Art, einfach raus damit, wir freuen uns über viele Kommentare.

Macht´s gut und bis bald im Biergarten,
Anna und Isa

Bild © Anna und Isa

1 Kommentar

Hallo Ihr beiden,
wir haben uns bei dem online-Seminar kennengelernt und jetzt habe ich auf Euerm Blog mal etwas mehr über Euch erfahren. Sehr interessant und eine Welt, aus der ich sonst wenig erfahre. Ich finde, Ihr schreibt das sehr einfühlsam und für mich ist das absolut nachvollziehbar.
Ich weiß gar nicht, was die Amtskirche in Sache Schwule und Lesben so fürchtet. Aber ich bin mir ganz sicher: SEINEN Segen habt Ihr!
Ihr macht immer so einen glücklichen Eindruck und so wünsche Euch beiden weiter viel Glück! Und freue mich schon auf das nächste Seminar – hoffentlich dann nicht mehr nur am Bildschirm
Andreas

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