Im Vatikan nichts(?) Neues

Im Vatikan nichts(?) Neues

Am Montag hat die Glaubenskongregation eine Erklärung veröffentlicht, in der steht, dass gleichgeschlechtliche Paare und andere Paare in „irregulären Situationen“ nun doch gesegnet werden dürfen. 

Als wir die Überschrift gelesen haben, haben wir uns kurz gefreut. Was für ein riesiger Schritt! Aber dann haben wir den Text dazu gelesen. Und die Freude ist verschwunden. 

Der Text stellt Bedingungen: nur unter denen darf eine Segnung stattfinden – zB nicht in einem Gottesdienst oder nicht in Verbindung mit irgendwas was an Hochzeit erinnert. 

Außerdem macht er ziemlich klar: das (aus unserer Sicht) eigentlich Problematische – nämlich die Abwertung von allen Beziehungen, die nicht kirchliche Ehe zwischen Mann und Frau sind – daran ändert sich absolut nichts. 

Für alle, die gefordert haben gleichgeschlechtliche und andere nicht eherechtskonforme Beziehungen zu segnen, „weil in der katholischen Kirche ja eh alles gesegnet wird und segnen ja nicht gutheißen heißt“ – deren Forderung hat sich erfüllt. Nur leider griff auch die schon viel zu kurz. 

Es geht für uns nicht darum TROTZDEM gesegnet zu werden. Trotz dass unserer Beziehung nicht dem Plan Gottes entspricht. (Fühlt sich an wie eine Ohrfeige das in einem „Fortschrittsdokument“ wieder direkt gesagt zu bekommen). Wir wollen Segen WEIL. Weil unsere Liebe zueinander wertvoll ist, weil in ihr etwas von der göttlichen Liebe zu uns Menschen sichtbar wird, weil wir dafür ihr* Da-Sein brauchen. 

Und auch wenn es keine katholisch-sakramentale Eheschließung sein darf …(-.-) dann geht es ja trotzdem auch um den Wunsch, den besonderen Tag, den zwei Menschen gestalten um ihr Ja zu einander zu bekräftigen, mit Gott* feiern zu wollen. 

Deswegen fühlst sich „Fiducia supplicans“ nicht an wie ein Schritt in die richtige Richtung. Höchstens vielleicht wie ein Sich-in-die-richtige-Richtung gedreht-haben. Aber in der katholischen Kirche sind wir es ja gewohnt, uns schon über die kleines Veränderungen riesig zu freuen. 

Immerhin – wenn man in die richtige Richtung schaut, kann man vielleicht irgendwann auch mal loslaufen. 

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